WIEN – 22. November 2022 – Proxmox Server Solutions GmbH, Hersteller von Enterprise Server-Software, hat heute Version 7.3 seiner Open-Source Virtualisierungsplattform Proxmox Virtual Environment freigegeben. Damit lassen sich VMs und Container, Netzwerk, und Software-defined Storage bequem über eine einzige Weboberfläche betreiben. Die neue Version basiert auf Debian 11.5 (Codename „Bullseye“) und verwendet einen aktuellen Linux Kernel 5.15. Alle integrierten Open Source-Technologien wie QEMU 7.1, LXC 5.0.0 und ZFS 2.1.6 wurden aktualisiert und die Plattform unterstützt sowohl Ceph Quincy 17.2.5 als auch Ceph Pacific 16.2.10.
Proxmox Virtual Environment 7.3 bringt Cluster Resource Scheduling als Techpreview, ermöglicht mit dem neuen Proxmox Offline Mirror-Tool Updates für Air-Gapped-Systeme, verbessert die Bedienbarkeit für Verwaltungsaufgaben, und ermöglicht interessante Speichertechnologien wie ZFS dRAID.
Neue Funktionen in Proxmox Virtual Environment 7.3
Tech-Preview Cluster Resource Scheduler (CRS): Um einen neuen Cluster-Host für einen HA-Service zu finden (z.B. bei Recovery, Shutdown, oder HA-Gruppen-Konfigurationsänderungen), hat der Proxmox HA Manager bisher nur die Anzahl der aktiven HA-Services für das Load Balancing beachtet. Version 7.3 integriert nun als Technik zur Entscheidungsfindung die TOPSIS-Methode (Technique for Order of Preference by Similarity to Ideal Solution) um den am besten geeigneten Ziel-Host zu finden.
Wird für das Cluster Resource Scheduling der neue Modus "Static Load" angewendet, berechnet das TOPSIS-Tool anhand Eigenschaften der HA-Ressource ("Total Memory" und "vCPU"), auf welchen Host diese am besten verschoben und gestartet wird. In kommenden Versionen soll der Cluster Resource Scheduler um einen dynamischen Load Scheduler und Live-Load Balancing erweitert werden.
Proxmox Offline Mirror: Das neue Tool Proxmox Offline Mirror ermöglicht es, physisch und logisch isolierte Proxmox VE-Hosts – mit z.B. nur eingeschränktem oder keinem Zugang zum Internet (Stichwort: Air Gap), zu aktualisieren. Mit dem Programm "proxmox-offline-mirror" läßt sich ein lokaler „APT Mirror“ für alle Paketaktualisierungen von Proxmox- und Debian-Projekten verwalten. Von diesem Mirror kann ein externes, transportables Speichermedium (z.B. USB-Stick oder lokaler Netzwerk-Share) erstellt werden, um anschließend damit das sicherheitskritische System zu aktualisieren. Für Proxmox-Kunden mit einem Premium- oder Standard-Abo ist ein Offline-Subkriptionsschlüssel kostenlos erhältlich.
Unterstützung für Ceph Quincy und Ceph Pacific: In Proxmox Virtual Environment 7.3 sind sowohl Ceph Quincy 17.2.5 und Ceph Pacific 16.2.10 unterstützt. Die bevorzugte Ceph-Version läßt sich während des Installationsvorgangs auswählen. Neu ist auch eine heuristische Prüfung, ob das Stoppen oder Entfernen einer Dienstinstanz (MON, MDS, OSD) sicher ist. Würde das Entfernen oder Anhalten eines Dienstes den Betrieb des Clusters beeinträchtigen, wird in der Weboberfläche eine Warnung angezeigt. Zudem wurde die Benutzerfreundlichkeit bei der Cluster-Erstellung, einschließlich der Netzwerkauswahl und der Überprüfung doppelter IP-Adressen, verbessert.
Tags für virtuelle Gäste: Virtuelle Gäste können in der Weboberfläche mit Schlagwörtern (englisch: Tags) versehen werden. So kann das IT-Personal noch leichter Überblick gewinnen und Verwaltungsaufgaben vereinfachen, z.B. durch die Unterscheidung von VMs zwischen "Produktion" oder "Test". Tags können entweder auf Benutzerebene geändert werden oder auf höher privilegierte Admin-Konten beschränkt werden. Die Vergabe von Tags war bisher nur über die Konfiguration (CLI, API) verfügbar, bot aber bereits Möglichkeiten zur Automatisierung.
Weitere Neuerungen
- ZFS dRAID Pools: Mit dieser Version können ZFS dRAID-Pools über das Webinterface erstellt werden. Die Software-Raid-Implementierung Declustered RAID (dRAID) ist eine Funktion von OpenZFS 2.1.0, die die Wiederherstellungszeit von Storage-Pools beschleunigt. Fällt ein Laufwerk aus, werden die im RAID direkt integrierten Hot-Spare-Drives für den Wiederaufbau verwendet. Da das Layout von dRAID komplexer ist als RAIDz, bietet es sich erst für große Speicherarrays an.
- Virtuelle Maschinen:
- CPU-Pinning: Mit dem Befehl taskset kann eine VM an einen bestimmten oder an mehrere CPU-Kernen gebunden werden. CPU-Affinität kann dazu beitragen, die Cache-Leistung zu optimieren, z. B. bei Multiprozessor-Computern.
- Das Durchreichen der USB-Geräte wurde in Version 7.3 überarbeitet; USB-Geräte können nun im laufenden Betrieb angeschlossen werden (hot-plug). Zudem ist es möglich, bis zu 14 USB-Geräte (anstatt wie bisher fünf) an eine VM weiterzureichen.
Verfügbarkeit
Proxmox Virtual Environment ist Open Source-Software und unter der Softwarelizenz GNU Affero GPL, v3 lizenziert. Das verfügbare ISO-Image enthält den kompletten Funktionsumfang und kann auf Bare-Metal installiert werden. Proxmox Virtual Environment 7.3 steht ab sofort zum Download bereit.
Proxmox VE 7.3 kann auch auf einer bestehenden Debian Bullseye-Installation aufgesetzt werden.
Für Unternehmen bietet Proxmox Server Solutions GmbH zusätzlich technischen Enterprise-Support an, erhältlich als Subscription ab EUR 95 pro Jahr und CPU.
Forum Announcement
https://forum.proxmox.com/threads/proxmox-ve-7-3-released.118390/
Video tutorial
What's new in Proxmox VE 7.3
Fakten
Proxmox Virtual Environment ist ein Open Source-Projekt, das weltweit auf mehr als 600.000 Hosts installiert ist. Die web-basierte Verwaltungsoberfläche ist in über 26 Sprachen übersetzt. Im Community-Forum findet zwischen den über 100.000 aktiven Mitgliedern ein reger Austausch mit gegenseitiger Hilfestellung statt. Mit Proxmox VE als Alternative zu proprietären Virtualisierungslösungen können Unternehmen ihre IT-Infrastruktur rasch und einfach zentralisieren und modernisieren und ein kostengünstiges software-definiertes Rechenzentrum auf Basis der neuesten Open Source-Technologien betreiben. Weltweit hat Proxmox über zehntausend Kunden, die den Enterprise Support-Service in Anspruch nehmen.
Kontakt: Daniela Häsler, Proxmox Server Solutions GmbH