Proxmox VE ist eine umfangreiche Open Source-Virtualisierungsplattform für Enterprise-Virtualisierung. Die Plattform integriert die beiden Virtualisierungstechnologien Kernel-based Virtual Machine (KVM) und Container-basierte Virtualisierung (LXC) und macht so VMs und Containern auf einer zentralen, web-basierten Managementoberfläche verfügbar. Mit vielen Out-of-the-Box-Tools lassen sich hochverfügbare Cluster, Software-definierter Storage, virtuelle Netzwerke, Backup oder die Firewall einfach konfigurieren und verwalten.
Highlights
- KVM & Container
- Management
- Clustering
- Authentifizierung
- HA
- Netzwerk
- Speicher
- Ceph
- Firewall
- Backup
- Backup Server
Servervirtualisierung mit KVM und LXC
Proxmox VE basiert auf Debian GNU/Linux und nutzt einen modifizierten Linux Kernel. Der Quellcode von Proxmox VE ist unter der Open Source-Lizenz GNU Affero General Public License, Version 3 (GNU AGPLv3) veröffentlicht. Diese Lizenz erlaubt allen Nutzern den Zugriff auf den Source Code oder auch eigenen Code zum Projekt beizutragen. Der Proxmox VE ISO-Installer steht zum Download bereit und der Quellcode kann in unserem öffentlichen Code Repository (git) inspiziert werden.
Open Source-Software garantiert jederzeit den vollen Zugriff auf alle Funktionen sowie Sicherheit und hohe Zuverlässigkeit. Jeder kann zum Proxmox VE-Projekt beitragen. Die Proxmox Server Solutions GmbH koordiniert als Maintainer des Projekts die Software-Entwicklung. Damit ist sichergestellt, dass das finale Produkt Proxmox VE konstant professionelle Qualitätskriterien erfüllt.
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KVM ist der branchenführende Open Source-Hypervisor für Vollvirtualisierung für Linux auf x86-Hardware (mit Virtualisierungserweiterungen Intel VT oder AMD-V). Es ist als Kernel-Modul im Linux-Kernel integriert.
Mit KVM können mehrere virtuelle Maschinen anhand von unmodifizierten Linux- oder Windows-Images erstellt werden. KVM ist flexibel und skalierbar, passt sich spezifischen Anforderungen an und ermöglicht dem Nutzer ausreichend Agilität. Proxmox Virtual Environment nutzt KVM-Virtualisierung seit Version 0.9beta2 in 2008.
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Container-Virtualisierung oder auch Betriebssystem-Virtualisierung (engl. OS-level virtualization) ist eine leichtgewichtige Alternative zur Vollvirtualisierung und findet auf Betriebssystemebene statt.
Linux Containers (LXC)
Die Virtualisierungstechnologie LXC ermöglicht es mehrere voneinander isoliert laufende Linux-Systeme auf einem einzigen Host zu betreiben. LXC fungiert als Userspace-Interface für die Linux Container-Technologie im Kernel womit Anwender ganz einfach System- oder Applikations-Container erstellen und verwalten können.
Zentrales Management
Alle Aufgaben Ihres Datenzentrums können zentral über unsere web-basierte Oberfläche gesteuert werden. Zusätzlich bieten wir auch ein CLI und eine REST API an, mit denen Sie Ihre Tasks auch bequem automatisieren können.
Proxmox VE ist einfach zu bedienen: Sie brauchen weder ein separates Management-Tool noch einen zusätzlichen Management-Knoten mit riesigen Datenbanken zu installieren. Dies alles erfolgt über das mitgelieferte Rich-Web-App Management-Tool. Das Multi-Master-Tool erlaubt es, den gesamten Cluster von jedem beliebigen Cluster-Knoten aus zu verwalten. Durch die zentrale web-basierte Verwaltungsoberfläche (basierend auf JavaScript Framework (Ext JS 4)) können Sie alle Funktionen einfach vom GUI aus kontrollieren und die "History" sowie "Syslogs" der einzelnen Knoten permanent überblicken. Auch laufende Backup- oder Restore-Tasks, Live-Migration oder HA getriggerte Aktivitäten können im GUI überwacht werden.
Um auf Proxmox VE mit mobilen Geräten zugreifen zu können, kann entweder die Android-App oder die HTML5-basierte mobile Version der Weboberfläche dienen. Die Android-App basiert auf dem Flutter-Framework; die App ermöglicht den Zugriff auf die Proxmox VE-Server und es lassen sich Cluster, Nodes, VMs und Container verwalten. Der für HTML5 Mobile Client für Proxmox VE erlaubt die Verwaltung von unterwegs, einschließlich des Zugriffs auf die SPICE- und HTML5-Konsole. Damit lassen sich VMs und Container verwalten und deren Konfiguration einsehen.
Mittels Proxmox VE Kommandozeile können fortgeschrittene Anwender zudem alle Komponenten ihrer virtuellen Umgebung effizient verwalten. Die Proxmox VE Kommandozeile nutzt intelligente Tab-Autovervollständigung und ist in Form von UNIX Man-Pages komplett dokumentiert.
Proxmox VE nutzt ein REST-like API. Als primäres Datenaustauschformat haben wir uns für JSON entschieden; die API ist mit JSON Schema definiert. Dadurch können Management-Tools von Drittanbietern schnell und einfach integriert werden (z.B. individuelle Hosting-Umgebungen).
Clustering
Proxmox Virtual Environment ist extrem skalierbar. Die Virtualisierungsplattform kann mit nur einem Knoten oder mit einer großen Anzahl von Cluster-Knoten betrieben werden. Der voll integrierte Cluster-Stack wird dabei standardmäßig mit der Installation mitgeliefert.
Die web-basierte Verwaltungsoberfläche von Proxmox VE gibt einen perfekten Überblick über alle VMs, Container und über den gesamten Cluster. Im Unterschied zu vielen anderen Virtualisierungslösungen muss kein zusätzlicher oder komplexer Management-Server installiert werden.
Mithilfe der Live/Online Migration können laufende VMs ohne Ausfallzeiten problemlos von einem physischen Host auf einen anderen migriert werden. Live Migration erlaubt es Administratoren, Wartungsarbeiten oder Updates einfach und sicher durchzuführen, ohne den laufenden Betrieb zu behindern.
Proxmox VE verwendet ein eigenes Datenbank-gestütztes Dateisystem zur Speicherung von Konfigurationsdateien, das sogenannte Proxmox Cluster File System (pmxcfs). pmxcfs ermöglicht es, die Konfiguration von Tausenden virtuellen Maschinen zu speichern. Durch die Verwendung von Corosync, werden diese Dateien in Echtzeit auf allen Cluster-Knoten repliziert. Das Dateisystem speichert alle Daten in einer persistenten Datenbank auf der Festplatte; eine Kopie der Daten bleibt im RAM liegen, das zwar nur eine maximale Speichergröße von 30 MB bietet - mehr als genug für Tausende von VMs.
Proxmox VE ist die einzige Virtualisierungsplattform am Markt mit diesem pmxcfs Cluster-Dateisystem.
Authentifizierung
Die rollenbasierte Benutzer- und Rechteverwaltung von Proxmox VE erlaubt es granulare Zugriffsrechte für alle Objekte (wie VMs, Speicher, Knoten, etc.) zu vergeben. Dadurch können einzelne Benutzerrechte festgelegt sowie der Zugriff auf alle Objekte übersichtlich kontrolliert werden. Dieses Konzept ist auch als sogenannte "Access Control List" bekannt: Jede Berechtigung definiert ein Subjekt (einen Benutzer oder eine Gruppe) und eine Rolle (ein Set von Privilegien) auf einem spezifischen Pfad.
Proxmox VE unterstützt multiple Authentifizierungsquellen wie z.B. Linux PAM, den integrierten Proxmox VE Authentifizierungs-Server, LDAP, Microsoft Active Directory, und OpenID Connect.
Hochverfügbarer Proxmox VE HA Cluster
Der Proxmox VE HA Cluster ermöglicht den Einsatz hochverfügbare virtuelle Server. Der Cluster basiert auf bewährten Linux HA-Technologien und bietet stabile und verlässliche Services.
Das gesamte Setup eines Proxmox VE HA Clusters kann einfach über die web-basierte Management-Oberfläche konfiguriert werden.
Während des laufenden Betriebs überwacht der Proxmox VE HA Manager, der integrierte Ressourcen-Manager, alle virtuellen Maschinen und Container auf dem gesamten Cluster und wird automatisch aktiv falls einer der Knoten ausfällt. Der Proxmox VE HA Manager wird vorinstalliert geliefert und erfordert keine Konfiguration. Das integrierte Watchdog-basierte Fencing vereinfacht die gesamte Softwareverteilung enorm.
Mit dem integrierten Proxmox VE HA Simulator können Hochverfügbarkeits-Funktionen erlernt und ausgiebig getestet werden bevor mit dem Produktivbetrieb gestartet wird.
Lesen Sie mehr über Proxmox VE High Availability
Netzwerk
Die Netzwerkfunktionen von Proxmox VE ermöglichen reaktionsschnelle und anpassungsfähige Netzwerke, die entsprechend der Unternehmensanforderungen skaliert werden können.
Mittels der Funktion Software-defined Network (SDN) kann Proxmox VE erweiterte Netzwerkkonfigurationen und Mehrmandantenfähigkeit in Clustern verwalten. Mögliche Anwendungen reichen von einem privaten Netzwerken auf einzelnen Knoten bis hin zu komplexen Overlay-Netzwerken über mehrere Cluster an verschiedenen Standorten.
SDN ist für Netzwerke aller Größenordnungen geeignet, von einer einfachen gerouteten NAT-Konfiguration über die traditionelle Trennung in 802.1q-VLANs bis hin zu Funktionen wie QinQ, VXLAN-Tunneling und BGP-basierten EVPN-Infrastrukturen.
Mehr zum Thema Software-Defined Network (SDN)
Für weniger komplexe Setups lassen sich in Proxmox VE die Optionen zur flexiblen Netzwerkkonfiguration für lokale Knoten nutzen. Um reibungslose Konnektivität zwischen virtualisierten Umgebungen und dem externen Netzwerk zu gewährleisten, wird ein Bridged-Networking-Modell verwendet. Bridges sind vergleichbar mit physischen Switches, werden aber als Software auf dem Host implementiert.
Für zusätzliche Flexibilität können VLANs eingerichtet, Bond-Schnittstellen erstellt und das grundlegende Netzwerk-Routing verwaltet werden.
Mehr Info Proxmox VE Netzwerk-Konfiguration
Flexible Speicheroptionen
Das Storage-Modell von Proxmox Virtual Environment ist sehr flexibel. Ein VM-Abbild kann entweder auf einem oder mehreren lokalen Speichern oder auf Shared Storage, wie NFS oder SAN, gespeichert werden. Shared Storage bietet zudem den Vorteil, dass laufende Maschinen ohne Ausfallzeiten live migriert werden können. Alle Storage-Technologien, die unter Debian GNU/Linux verfügbar sind, können auch mit Proxmox VE verwendet werden und es lässt sich unbegrenzt Speicher konfigurieren.
Folgende Speichertypen lassen sich über die Weboberfläche hinzufügen:
- LVM Group
- iSCSI target
- NFS Share
- SMB/CIFS
- Ceph RBD
- Direct to iSCSI LUN
- GlusterFS
- CephFS
- LVM Group
- Directory (Speicherung auf bestehendem Dateisystem)
- ZFS
Lesen Sie mehr über die Proxmox VE Speicheroptionen
Software-Defined Storage mit Ceph
Ceph ist ein Objektspeicher und verteiltes Dateisystem, das eine hervorragende Performance, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit bietet. Die Open Source-Lösung Ceph ist vollständig in Proxmox Virtual Environment integriert, d.h. Ceph-Speicher lassen sich direkt von jedem Ihrer Cluster-Knoten aus betreiben und verwalten.
Ceph bietet zwei Arten von Speicher, RADOS Block Device (RBD) und CephFS. RBD bietet Speicher auf Block-Basis, für Inhalte wie Disk-Images und Snapshots. CephFS implementiert ein POSIX-konformes Dateisystem, das einen Ceph-Speichercluster zur Speicherung seiner Daten verwendet.
Vorteile von Ceph mit Proxmox VE
- Einfache Verwaltung über die GUI und CLI
- Selbstheilend (Self-healing)
- Skalierbar bis in den Exabyte-Bereich
- Pools mit unterschiedlichen Leistungs- und Redundanz-Merkmalen
- Einsatz von kostengünstiger Commodity-Hardware möglich
Mehr Details (Englisch):
Proxmox VE Firewall
Die integrierte Proxmox VE Firewall schützt Ihre IT-Infrastruktur optimal. Die Firewall ist flexibel anpassbar und erlaubt es dem Administrator komplexe Konfigurationen via Web-Interface oder Kommandozeile einzurichten. Es können sowohl Firewall-Regeln für alle Gäste in einem Cluster erstellt werden oder auch nur Regeln für einzelne virtuelle Maschinen oder Container. Funktionen wie Firewall Makros, Sicherheitsgruppen, IP-Sets und Aliases machen die Ausführung einfach.
Alle Konfigurationen werden zwar auf dem Cluster-Filesystem gespeichert, die iptables-basierte Proxmox VE Firewall läuft jedoch auf jedem Cluster-Knoten und bietet dadurch eine Vollisolierung der einzelnen VMs. Der verteilte Charakter dieses Systems bietet somit eine weitaus höhere Bandbreite als eine zentrale Firewall-Lösung.
Die Proxmox VE Firewall bietet vollen Support für IPv4 und IPv6. Der IPv6-Support ist voll transparent. Proxmox VE filtert standardmäßig den Traffic für beide Protokolle, ein zusätzliches Regelset für IPv6 ist daher nicht notwendig.
Lesen Sie mehr über die Proxmox VE Firewall
Backup/Restore
Regelmäßige Datensicherung ist eine Grundsäule der IT-Sicherheit. Proxmox Virtual Environment bietet dazu eine vollständig integrierte Backup-Lösung, die die Möglichkeiten des jeweiligen Gastsystem- und Speichertyps effizient nutzt. Das Backup-Tool führt Vollbackups aus, welche alle Daten sowie die komplette VM- und Container-Konfigurationen enthalten.
Backups können über die Weboberfläche oder über die Kommandozeile mit dem vzdump-Backup-Tool gestartet werden. vzdump erstellt konsistente Snapshots von laufenden VMs und Containern und erzeugt ein Archiv mit deren Daten inklusive der Konfigurationsdateien.
Backup-Jobs können als "Scheduled Backup" eingerichtet werden, sodass die Datensicherung zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. Wochentag und für ausgewählte Knoten oder Gastsysteme automatisch ausgeführt wird.
Das Backup von VMs im laufenden Betrieb ("KVM Live Backup") kann für alle Speichertypen einschließlich VM-Images auf NFS, iSCSI LUN, oder Ceph RBD eingerichtet werden. Das Proxmox VE Backup-Format ist genau für diese schnelle und effektive Speicherung von VM-Backups optimiert ("sparse files, out of order data, minimized I/O").
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Proxmox Backup Server Integration
Proxmox Backup Server ist unsere Enterprise-Backup-Lösung zur Sicherung und Wiederherstellung von VMs, Containern und physischen Hosts. Die Backup-Plattform ist eng in Proxmox VE integriert, weshalb sich VMs und Containern reibungslos über die gewohnte Weboberfläche sichern und wiederherstellen lassen.
Die Backups sind inkrementell und nur jene Daten, die sich seit dem ersten Vollbackup oder dem letzten inkrementellen Backup geändert haben, werden gespeichert. Somit wird weniger Speicherplatz und Netzwerklast beansprucht. Weiters lassen sich Daten bereits auf Client-Seite verschlüsseln und sind so für nicht autorisierte Benutzer, die versuchen auf den Server zuzugreifen, nutzlos.
Umfangreiche Backups wiederherzustellen, kann viel Zeit in Anspruch nehmen und im Katastrophenfall für lange Ausfallzeiten sorgen. Mit der Live-Restore-Funktion wird diese Ausfallzeit minimiert, da damit eine VM sofort nach Beginn der Wiederherstellung gestartet werden kann. Daten werden kontinuierlich im Hintergrund kopiert, wobei die Chunks, auf die die VM aktiv zugreift, priorisiert werden. Die Funktion ist für alle VM-Backups, die auf einem Proxmox Backup Server gespeichert sind, verfügbar.
Oftmals benötigen Mitarbeiter oder Kunden aus einem VM- oder Container-Backup nur eine einzelne Datei oder ein einzelnes Verzeichnis. Über die Proxmox VE-Weboberfläche können Sie sicher nach einer einzelnen Datei oder einem Verzeichnis suchen und dieses rasch wiederherstellen.
Weiterführende Informationen
Datenblatt
Für eine komplette Übersicht aller Funktionen laden Sie unser Datasheet herunter.
Release Notes
Die Release Notes bieten detaillierte Beschreibungen alle bisherigen Versionen und Updates.
Source Code
Proxmox-Lösungen sind unter der GNU AGPLv3 lizenziert. Der Quellcode ist via Git verfügbar.