Proxmox Virtual Environment 7.0 mit Debian 11 "Bullseye" und Ceph Pacific 16.2 verfügbar

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WIEN, Österreich – 6. Juli 2021 – Proxmox Server Solutions GmbH, Hersteller von Enterprise Server-Software, hat heute Proxmox Virtual Environment 7.0 veröffentlicht. Die Open-Source Servervirtualisierungs-Plattform basiert auf Debian 11 „Bullseye“ und verwendet den neueren Linux Kernel 5.11. Alle integrierten Open Source-Virtualisierungstechnologien wurden aktualisiert, darunter QEMU 6.0, LXC 4.0 und OpenZFS 2.0.4.

„Proxmox VE 7.0 ist diesmal vor der Veröffentlichung von Debian Bullseye verfügbar. Obwohl fast alle Debian-Pakete fertig waren, hat das Debian-Projektteam die Pläne für einen Release im Mai aufgrund eines ungelösten Problems im Debian-Installer verschoben. Da wir unseren eigenen Proxmox-Installer verwenden, sind wir nicht von diesem spezifischen Problem betroffen und haben uns entschieden, früher zu veröffentlichen. Darüber hinaus unterliegen die Kernpakete von Proxmox VE bereits der sehr strengen Debian-Freeze-Policy für essentielle Pakete (zum Beispiel libc oder Compiler) oder werden vom Proxmox-Entwicklerteam gepflegt (zum Beispiel QEMU, Kernel, Ceph, LXC, Rust-Compiler)."
Thomas Lamprecht - Lead Developer bei Proxmox

Neuerungen In Proxmox Virtual Environment 7

Die Hauptversion Proxmox Virtual Environment 7.0 bringt unzählige Neuerungen und Aktualisierungen:

  • Ceph Pacific 16.2: Die Integration der Ceph-Speichertechnologie in Proxmox VE ermöglicht es Anwendern, Ceph-Storage direkt von jedem Clusterknoten aus zu betreiben und zu verwalten und ermöglicht die Einrichtung einer hyperkonvergenten Infrastruktur. Standardmäßig wird Ceph Pacific 16.2 in Proxmox VE verwendet; Ceph Octopus 15.2 ist weiterhin mit Support verfügbar.
    • Mit Ceph Pacific 16.2 ist das Balancer-Modul der Managerkomponente ceph-mgr bei neuen Clustern standardmäßig aktiviert. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Placement Groups (PG) auf die OSDs und senkt die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne OSDs unverhältnismäßig voll sind. Dies verbessert die Funktionsweise und Geschwindigkeit des Clusters.
    • Ceph-Monitors mit mehreren Netzwerken können über die Kommandozeile (CLI) erstellt werden, vorausgesetzt, Benutzer haben mehrere konfigurierte Links definiert.
  • Btrfs Speicher-Technologie: Das Copy-on-Write (COW)-Dateisystem wird vom Linux-Kernel nativ unterstützt und ermöglicht die Erstellung von Snapshots, bietet integriertes RAID, und Datei-Selbstheilung („self-healing“) mithilfe von Prüfsummen für Daten und Metadaten. Es ermöglicht die Erstellung von Subvolume-Snapshots und unterstützt die Offline-Speichermigration unter Beibehaltung der Snapshots. Benutzern von Enterprise Storage-Systemen bietet Btrfs Vorteile wie den Erhalt der Datenintegrität nach einem unerwarteten Stromausfall, beugt „Bitrot“ (schleichender Datenverfall) vor und ist speziell für Storage-Server mit hoher Kapazität und Leistung konzipiert.
  • Neues Panel zur einfachen Verwaltung der APT-Repositories im GUI: Die Proxmox-Entwickler haben der Weboberfläche ein neues "Repositories"-Panel hinzugefügt, mit dem sich die konfigurierten APT-Repositories einer Node leicht überprüfen lassen. Mit dem neuen Panel kann die gesamte Konfiguration der Paket-Repositories, die oft über mehrere Dateien verstreut sind, an einem zentralen Ort verwaltet werden und es wird vor möglichen Fehlkonfigurationen gewarnt. Benutzer können die gewünschten Repositories nach Bedarf aktivieren und deaktivieren oder die von Proxmox bereitgestellten Standard-Repositories hinzufügen. So lässt sich zum Beispiel eine neue Ceph-Version, die noch nicht im Haupt-Repository verfügbar ist, testen indem einfach das Ceph-Test-Repository aktiviert (oder hinzufügt), auf die neue Version aktualisiert und – wenn nicht mehr benötigt – das Repository wieder deaktiviert wird.
  • Zugriffskontrolle: Das Protokoll OpenID Connect ermöglicht Single Sign-On (SSO) und verbessert so die Benutzererfahrung. Administratoren können einen externen Autorisierungsserver einbinden, unter Verwendung entweder bestehender öffentlicher Dienste oder einer eigenen Lösung zum Identitäts- und Zugriffsmanagement. Mit einer neuen Berechtigung 'Pool.Audit' dürfen Benutzer zwar Pools sehen, aber nicht ändern.
  • Erweiterungen der web-basierten Benutzeroberfläche (GUI):
    • Markdown für "Notizen" – Die "Notizen" für Gäste und Nodes können nun Markdown interpretieren und als HTML darstellen. Dies gibt Administratoren eine bessere visuelle Übersicht über ihre eingegebenen Notizen.
    • Pruning bei manuell getriggerten Backups: Benutzer können Pruning mit den backup-retention-Parametern des Zielspeichers aktivieren, falls diese konfiguriert sind.
    • Unterstützung für Sicherheitsschlüssel (wie YubiKey) als SSH-Schlüssel, bei der Erstellung von Containern oder der Vorbereitung von Cloud-Init-Images.
  • QEMU 6.0: Die Funktionen der neuesten QEMU-Version sind in Proxmox VE 7 enthalten. Ein Beispiel dafür ist die Unterstützung für die Linux-IO-Schnittstelle 'io_uring'. Diese asynchrone I/O-Engine für virtuelle Laufwerke wird standardmäßig auf alle neu gestarteten oder migrierten Gastsysteme angewendet. Auch eine Bereinigungsoption für nicht referenzierte VM-Laufwerke ist verfügbar. Festplatten, die nicht in der Konfiguration vorhanden sind, werden nicht automatisch zerstört. Diese Option ist nun auch in der API und mit CLI-Tools als Opt-In aktivierbar (in der GUI verfügbar seit Proxmox VE 6.4). Wenn diese Bereinigungsoption aktiviert ist, wird nur Storage mit den Inhaltstypen VM oder Disk-Images oder CT rootdir nach unbenutzten Disk-Volumes durchsucht. Das hilft, Datenverluste zu vermeiden.
  • Container: LXC 4.0 bietet volle Unterstützung für cgroup v2, einen Mechanismus für die hierarchische Organisation von Prozessen und die Zuweisung von Systemressourcen. Ein reines cgroup v2-Layout ist der Standard in Proxmox VE 7.0.
  • Proxmox VE Installer: Die Installer-Umgebung wurde überarbeitet und verwendet nun, beim Übergang von initrd zum eigentlichen Installer, switch_root statt chroot. Dadurch wird das Laden von Modulen und Firmware verbessert und die Speichernutzung während der Installation leicht reduziert. Das Installationsprogramm erkennt nun automatisch HiDPI-Bildschirme, adaptiert die Schriftart der Konsole und die Skalierung der Benutzeroberfläche entsprechend. Dies hilft, die UX für Workstations mit Proxmox VE zu verbessern (zum Beispiel für Pass-Through). Die ISO-Erkennung wurde ebenfalls verbessert und funktioniert mit langsamerem Storage verlässlich. Der neue Installer verwendet zstd-Kompression für initrd- und squashfs-Images.

Weitere Neuerungen

  • Zertifikatsverwaltung: Das ACME Standalone-Plugin verfügt jetzt über eine verbesserte Unterstützung für Dual-Stack-Umgebungen (IPv4 und IPv6) und ist nicht mehr von den konfigurierten Adressen abhängig, um seine Schnittstelle zu bestimmen.
  • Netzwerk: Das moderne ifupdown2 ist der Standard für neue Installationen, die die offizielle ISO von Proxmox VE verwenden. Das bisherige ifupdown wird in Proxmox VE 7 noch unterstützt.
  • Zeitsynchronisation: Neue Installationen installieren chrony als Standard-NTP-Daemon, da die Design-Einschränkungen von systemd-timesync nicht optimal für den Server-Einsatz sind. Benutzer, die von einem systemd-timesyncd-System upgraden, sollten manuell entweder chrony, ntp oder openntpd installieren.

Verfügbarkeit

Proxmox Virtual Environment steht unter der freien Softwarelizenz GNU Affero Generel Public License, v3. Version 7.0 steht ab sofort als ISO-Abbild zum Download bereit.

Die Virtualisierungsplattform von Proxmox ist mit allen wesentlichen Management-Werkzeugen sowie einer integrierten, web-basierten Benutzeroberfläche ausgestattet. Mit nur wenig Konfigurationsaufwand, können Hosts rasch und bequem verwaltet werden, entweder über die Kommandozeile oder einen Webbrowser.

Checklist-Tool ‘pve6to7’: Mit dem Checklist-Tool ‘pve6to7’ können Installationen vor, während und nach dem Upgrade geprüft werden. Es ist bereits in den aktuellsten Paketen von Proxmox VE 6.4 enthalten und liefert Hinweise zu potentiellen Fehlerquellen, die so vor dem Upgrade bereinigt werden können. Eine Anleitung steht zur Verfügung: https://pve.proxmox.com/wiki/Upgrade_from_6.x_to_7.0

Für Distributions-Upgrades von Proxmox VE 6.4 auf 7.0 steht eine ausführliche Upgrade-Anleitung zur Verfügung. Aktualisierungen von älteren Proxmox VE-Versionen oder der Beta-Version 7.0 können mit ‚apt‘ ausgeführt werden. Proxmox VE 7.0 kann auch auf einer bestehenden Installation von Debian 11 „Bullseye“ aufgesetzt werden.

Upgrade Ceph-Cluster: Im Cluster ist erst ein Upgrade von Proxmox VE 6.4 auf Version 7.0 erforderlich; anschließend kann Ceph von Octopus auf Pacific aktualisiert werden. Eine detaillierte Upgrade-Anleitung findt sich unter https://pve.proxmox.com/wiki/Ceph_Octopus_to_Pacific

Für Unternehmen bietet Proxmox Server Solutions GmbH zusätzlich Enterprise-Support an, erhältlich als Subskriptions-Abo ab EUR 90 pro Jahr und CPU.

Fakten
Proxmox VE ist ein Open Source-Projekt, das auf weltweit mehr als 450.000 Hosts installiert ist. Die web-basierte Verwaltungsoberfläche ist in über 26 Sprachen übersetzt. Im Community-Forum findet, zwischen den 65,000 aktiven Mitgliedern, ein reger Austausch mit gegenseitiger Hilfestellung statt. Mit Proxmox VE als Alternative zu proprietären Virtualisierungslösungen können Unternehmen ihre IT-Infrastruktur rasch und einfach zentralisieren und modernisieren und ein kostengünstiges software-definiertes Rechenzentrum auf Basis der neuesten Open Source-Technologien betreiben. Weltweit hat Proxmox über zehntausende Kunden.

Über Proxmox Virtual Environment
Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE) ist die führende Open Source-Plattform für All-inclusive-Enterprise-Virtualisierung. Mit der zentralen Web-Oberfläche lassen sich virtuelle Maschinen und Container einfach betreiben, sowie software-defined Storage und Networking, Hochverfügbarkeits-Cluster und unzählige, integrierte Out-of-the-box-Tools wie Backup/Restore, Live Migration, Replikation und die Firewall übersichtlich verwalten. Unternehmen setzen die umfangreiche gleichzeitig intuitiv per GUI zu bedienende „All-in-one“-Lösung Proxmox VE ein, um den heutigen Erfordernissen moderner Rechenzentrumsarchitektur – weniger Komplexität, mehr Elastizität – gerecht zu werden und um dank der flexiblen, modularen und quelloffenen Proxmox VE-Architektur anpassungsfähig für zukünftiges Wachstum zu bleiben.

Über Proxmox Server Solutions
Proxmox entwickelt Open Source-Software die trotz riesigem Funktionsumfang einfach zu bedienen ist. Unternehmen weltweit setzen die stabilen, sicheren, skalierbaren und offenen Proxmox-Lösungen ein um effiziente, agile und übersichtliche IT-Infrastrukturen zu betreiben, die Gesamtkosten zu senken und Vendor Lock-in zu vermeiden. Proxmox bietet seinen Kunden zudem kommerzielle Support-Optionen und Trainings zur Sicherung der Geschäftskontinuität an. Proxmox Server Solutions GmbH wurde 2005 gegründet und hat ihren Sitz in Wien, Österreich.

Kontakt: Daniela Häsler, Proxmox Server Solutions GmbH