Proxmox Virtual Environment 6.4 mit Single-File Restore und Live Restore veröffentlicht

Download:

WIEN – 28. April 2021 – Proxmox Server Solutions GmbH, Hersteller von Enterprise Server-Software, hat heute die neue Version der Virtualisierungs-Plattform Proxmox Virtual Environment 6.4 veröffentlicht. Die Version bringt herausragende Funktionen wie Single-File Restore und Live Restore, Unterstützung für Ceph Octopus und Ceph Nautilus, viele Neuerungen bei KVM/QEMU, sowie einige nennenswerte Bugfixes. Das Userinterface von Proxmox VE wurde erweitert und viele neue Funktionen und Verwaltungsaufgaben können zusätzlich über die grafische Benutzeroberfläche ausgeführt werden.

Proxmox VE 6.4 basiert auf Debian Buster 10.9 und verwendet einen aktuellen Linux Kernel 5.4 mit Long Term Support (LTS). Optional kann auch ein Linux Kernel 5.11 installiert werden, der aktuelle Hardware (viel) besser unterstützt. Die integrierten Open Source-Virtualisierungstechnologien wurden auf neue Versionen aktualisiert: QEMU 5.2, LXC 4.0 und OpenZFS 2.0.4. Die Proxmox Hersteller unterstützen zwei Versionen von Ceph. Benutzer können während der Installation bequem zwischen Ceph Octopus 15.2.11 oder Ceph Nautilus 14.2.20 auswählen.

Single-File Restore und Live Restore für KVM

Proxmox Virtual Environment 6.4 bringt Live Restore und Single-File Restore für schnelle und vereinfachte Wiederherstellungsprozesse, welche zu verbesserten Recovery Time Objectives (RTO) führen:

  • Single File Restore: Da Mitarbeiter oder Kunden sehr oft nur ein einzelnes File benötigen, das wiederhergestellt werden soll, kann mit der neuen Funktion ein Verzeichnisbaum oder ein einzelnes File ausgewählt und wiederhergestellt werden. Das neue Single-File Restore ist für virtuelle Maschinen und Container möglich, die auf einem Proxmox Backup Server gespeichert sind. Zur Wiederherstellung des gewünschten Files in der Weboberfläche von Proxmox VE, wird über den ‚File Restore’-Button ein Filebrowser geöffnet. Anschließend kann mit dem ‚Download‘-Button das gewünschte File oder ein Ordner (als zip komprimiert) heruntergeladen werden. Die Zugriffe auf das VM Backup funktionieren sicher über eine temporäre VM: Sollen Daten aus einer nicht vertrauenswürdigen VM heruntergeladen werden, startet Proxmox VE zuerst eine temporäre VM, von der die Daten geladen werden. Somit wird der Hypervisor geschützt.
  • Live Restore: Die neue Live Restore-Funktion kann mit dem Befehl ‚qmrestore‘ oder über die Weboberfläche aktiviert werden. Live Restore funktioniert für alle VM-Backups, die auf einem Proxmox Backup Server gespeichert sind. Dabei kann die ausgewählte VM gestartet werden, sobald der Restore beginnt, ohne dass die Beendigung des Wiederherstellungsprozesses abgewartet werden muss. Dies ist sehr hilfreich bei großen VMs, die nur einen kleinen Kern brauchen um zu funktionieren, beispielsweise ein Webserver. Sobald das Betriebssystem und alle notwendigen Services gestartet wurden, ist die VM funktionsfähig, während im Hintergrund die seltener genutzen, umfangreichen Daten kontinuierlich wiederhergestellt werden.

Support für Ceph Octopus 15.2.11 und Ceph Nautilus 14.2.20

Proxmox Virtual Environment unterstützt zwei Versionen der Ceph-Speicherlösung. Benutzer können ihre bevorzugte Version - Ceph Octopus 15.2.11 oder Ceph Nautilus 14.2.20 – während der Installation auswählen. In Proxmox VE 6.4 wurde die Integration des Placement Group (PG) Auto-Scaler verbessert. Dies ermöglicht Administratoren Einstellungen zu Target Size oder Target Ratio zu konfigurieren und die optimale Anzahl PGs im GUI zu sehen. Für eine einfachere Nutzung wurde die Ansicht für Ceph Pool optimiert und es ist nun möglich, die Spalten, die sich auf den Auto-Scaler beziehen, anzuzeigen sowie die wichtigsten Pool-Eigenschaften in der Weboberfläche zu konfigurieren.

Weitere Neuerungen

  • Proxmox VE API Proxy Daemon: pveproxy lauscht standardmäßig sowohl auf IPv4- als auch auf IPv6-Verbindungen. In /etc/default/pveproxy lässt sich konfigurieren, auf welcher IP-Adresse gelauscht werden soll. So kann die Angriffsfläche nach außen verringert werden.
  • Container: Die neue Version 6.4 enthält Appliance-Templates für und unterstützt Alpine Linux 3.13, Devuan 3, Fedora 34, und Ubuntu 21.04. Das Handling von cgroup v2 (control group) wurde verbessert.
  • Externe Metric-Server: Um das Monitoring zu erleichtern, können Nodes in Proxmox VE einfach über die Weboberfläche mit InfluxDB oder Graphite verbunden werden. Die neue Version 6.4 unterstützt InfluxDB HTTPs API und Instanzen von InfluxDB mit einem vorgelagerten Reverse-Proxy-Server.
  • ISO-Installer: Das Boot-Setup für ZFS-Installationen ist nun besser für ältere Hardware gerüstet. Installationen auf ZFS installieren den Boot-Loader auf alle ausgewählten Festplatten, anstatt nur auf den ersten beiden. Die Handhabung für Hardware, bei der das Boot-Gerät nicht (einfach) auswählbar ist, wird so verbessert. Vor der Installation wird nun eine NTP-Synchronisation versucht.
  • Storage: Mit Proxmox VE 6.4 können zu jedem Backup auf einem CephFS-, CIFS- oder NFS-Storage Notizen erstellt werden, um so eine bessere Übersicht in der Verwaltung zu behalten. Benutzer können einen Namespace für den Zugriff auf einen Ceph-Pool konfigurieren.
  • VMs (KVM/QEMU):
    • VMs lassen sich an eine bestimmte QEMU-Maschinenversion pinnen.
    • VMs mit Windows als Betriebssystem werden bei der Erstellung automatisch an die aktuelle QEMU-Maschine gepinnt. Dies trägt zur Verbesserung der Stabilität bei und garantiert, dass das Hardware-Layout auch bei neueren QEMU-Versionen gleich bleibt.
  • Erweiterungen in der Benutzeroberfläche (GUI)
    • Aktuelle Nutzung von Host-Speicher und CPU-Ressourcen durch jeden Gast lassen sich in der Node-Suchansicht anzeigen.
    • Binär wird als Basis/Ausgangspunkt in den Graphen der Knoten- und Gastspeichernutzung verwendet (so entspricht 1 KiB nun 1024 B anstelle von 1 KB = 1000 B) damit es mit der aktuellen Nutzungsanzeige konsistent ist.
    • Firewall-Regeln: Standardmäßig sind die Spalten jetzt responsive und flexibler.

Bugfixes

  • Container-Restores werden standardmäßig mit der „privileged“-Einstellung aus dem Backup-Archiv durchgeführt.
  • ZFS: Die Robustheit von ZFS auf langsameren Festplatten wurde verbessert, indem überprüft wird, ob ein Pool (zusätzlich zum Import auch) gemounted ist. Falls nicht, wird ein Mount-Versuch gestartet.
  • Probleme, die durch hängende qmp-Befehle zum Einfrieren von VMs geführt haben, wurden behoben.

Verfügbarkeit

Proxmox Virtual Environment steht unter der freien Softwarelizenz GNU Affero Generel Public License, v3. Die Version 6.4 steht ab sofort als ISO-Abbild unter https://www.proxmox.com/downloads zum Download bereit. Mit dem Befehlt apt können ältere Versionen aktualisiert werden. Proxmox VE lässt sich auch auf einer bestehenden Debian Buster-Installation aufsetzen. Für Unternehmen bietet Proxmox Server Solutions GmbH zusätzlich Enterprise-Support an, erhältlich als Subskriptions-Abo ab EUR 90 pro Jahr und CPU.

Fakten
Proxmox VE ist ein Open Source-Projekt mit weltweit mehr als 450,000 installierten Hosts. Die web-basierte Verwaltungsoberfläche ist in über 26 Sprachen übersetzt. Das Proxmox Community Support Forum zählt über 65,000 aktive Mitglieder, die sich gegenseitig austauschen und Hilfestellung anbieten. Mit Proxmox VE als Alternative zu proprietären Virtualisierungslösungen können Unternehmen ihre IT-Infrastruktur rasch und einfach zentralisieren und modernisieren und ein kostengünstiges Software-definiertes Rechenzentrum auf Basis der neuesten Open Source-Technologien betreiben. Weltweit hat Proxmox über zehntausende Kunden.

Über Proxmox Virtual Environment
Proxmox VE ist die führende Open Source-Plattform für All-inklusive Enterprise-Virtualisierung. Mit der zentralen Weboberfläche lassen sich virtuelle Maschinen und Container einfach betreiben, sowie Software-defined Storage und Networking, Hochverfügbarkeits-Cluster und unzählige, integrierte Out-of-the-box-Tools wie Backup/Restore, Live/Online Migration, Replikation und die Firewall übersichtlich verwalten. Unternehmen setzen die umfangreiche gleichzeitig intuitiv per GUI zu bedienende All-in-one-Lösung Proxmox VE ein, um den heutigen Erfordernissen moderner Rechenzentrumsarchitektur – weniger Komplexität, mehr Elastizität – gerecht zu werden und um dank der flexiblen, modularen und quelloffenen Proxmox VE-Architektur anpassungsfähig für zukünftiges Wachstum zu bleiben.

Über Proxmox Server Solutions GmbH
Proxmox entwickelt Open-Source-Software die trotz riesigem Funktionsumfang einfach zu bedienen ist. Unternehmen weltweit setzen die stabilen, sicheren, skalierbaren und offenen Proxmox-Lösungen ein um effiziente, agile und übersichtliche IT-Infrastrukturen zu betreiben, die Gesamtkosten zu senken und Vendor Lock-in zu vermeiden. Proxmox bietet seinen Kunden zudem kommerzielle Support-Optionen und Trainings zur Sicherung der Geschäftskontinuität an. Proxmox Server Solutions GmbH wurde 2005 gegründet und hat ihren Sitz in Wien, Österreich.

Kontakt: Daniela Häsler, Proxmox Server Solutions GmbH