Proxmox Virtual Environment 7.2 verfügbar

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WIEN – 4. Mai 2022 – Proxmox Server Solutions GmbH, Hersteller von Enterprise Server-Software, hat heute Proxmox Virtual Environment 7.2 veröffentlicht. Die neue Version basiert auf Debian 11.3 (Bullseye) und verwendet einen aktuellen Linux Kernel 5.15.30. Die integrierten Open Source-Technologien wie QEMU 6.2.0, LXC 4.0.12, und ZFS 2.1.4 wurden aktualisiert und Proxmox VE unterstützt sowohl Ceph Pacific 16.2.7 als auch Ceph Octopus 15.2.16 (bis Mitte 2022).

Neue Funktionen in Proxmox VE 7.2

Die neue Version der Open Source-Plattform bringt unzählige Verbesserungen, mit denen generell die Benutzerfreundlichkeit und das Management weiter vereinfacht werden:

  • Backup/Restore:
    • Notiz-Vorlagen: Um Metainformation zu einem Backup hinzuzufügen, können Vorlagen verwendet werden. Dadurch lassen sich Backups besser unterscheiden und die Suche wird vereinfacht. Wird ein Backup-Job ausgeführt, wird die Vorlage evaluiert und zum resultierenden Backup hinzugefügt. Genutzt werden können verschiedene Variablen wie z.B. {{guestname}} oder {{cluster}}.
    • Um vom Rust-Code aus anderen Proxmox-Projekten zu profitieren, verwenden die Entwickler*innen ‚perlmod‘, ein Rust-Crate, das den Export von Rust-Modulen als Perl-Packete erlaubt. Das bereits seit letztem Jahr im Einsatz befindliche perlmod wird von Proxmox genutzt, um Daten von Rust nach Perl zu transferieren und Teile - z.B. aus Proxmox Backup Server - in Proxmox VE oder Proxmox Mail Gateway zu implementieren.
    • Der “Next-Event-Scheduling”-Code in Proxmox VE 7.2 wurde anhand dieses Perl-Rust-Bindings (perlmod) aktualisiert und nutzt nun denselben Code wie Proxmox Backup Server. Das erweiterte Scheduling erlaubt die Festlegung eines bestimmten Wochentages, einer bestimmten Zeit oder einer Zeitspanne für das Backup; neu kann auch ein bestimmtes Datum (z.B. *-12-31 23:50), ein Datumsbereich (z.B. Sat *-1..7 15:00) oder sich wiederholende Zeitspannen (z.B. Sat *-1..7 */30) angegeben werden.
    • Restore: Bei der Wiederherstellung können in der Weboberfäche grundlegende Einstellungen, wie z.B. Name oder Memory, im Backup/Restore-Dialog überschrieben werden.
    • Ein neuer Hook ‚job-init’ wurde im Backup-Programmablauf hinzugefügt. Der Hook kann z.B. zur Vorbereitung des Backup-Storages verwendet werden, indem es den Storage-Server startet.
  • Verbesserung für große Installationen bei Hochverfügbarkeit:
    • Im HA-Manager wurde der Scheduler für den Local Resource Manager (pve-ha-lrm), der die Worker startet, optimiert, womit die Handhabung einer großen Anzahl konfigurierbarer Dienste pro einzelnem Knoten verbessert wird. Dies hilft bei großen Installationen, da auch die Überprüfung des Zielzustands der Dienste am Ende der Warteschlange gescheduled/geplant wird.
    • Proxmox VE HA Simulator: Das in Proxmox VE integrierte Visualisierungswerkzeug HA Simulator dient dazu, vorab Testszenarien für ein bestimmtes Setup eines hochverfügbaren Clusters zu simulieren. Die Einführung einer Skip-Round-Funktion im HA-Simulator macht es einfacher, Race conditions (Wettlaufsituationen) bei der Zeitplanung (auf den verschiedenen Knoten) zu testen.
  • Cluster: Über das Webinterface lässt sich in Version 7.2 jener Bereich konfigurieren, aus dem neue VMIDs für neu erstellte VMs oder Container vorgeschlagen werden sollen. Die oberen und unteren Bereichswerte können im GUI unter Rechenzentrum - Optionen festgelegt werden. Setzt man die obere gleich dem unteren Grenzwert, wird die automatische Vorschlagfunktion deaktiviert und der Administrator wird aufgefordert, die ID manuell einzugeben.
  • Ceph Storage: Proxmox VE unterstützt Ceph Pacific 16.2.7 und Ceph Octopus 15.2.16 (noch bis Mitte 2022). Daten können jetzt auch in Erasure Coded Pools, die als Proxmox VE-Storage hinzugefügt werden können, gespeichert werden. Hauptnutzen ist die Reduktion von Speicherplatz. Weiteres erlaubt eine neue Option im GUI, das Keyring-Secret für externe Ceph-Cluster einzugeben, wenn ein RBD oder CephFS-Speicher zu Proxmox VE hinzugefügt wird.
  • Über die Weboberfläche ist es möglich, eine VM-Festplatte oder ein CT-Volume sicher einem anderen Gast auf demselben Knoten zuzuweisen; die übergebene Festplatte/CT-Volume kann an einem anderen Bus/Mountpoint auf dem Zielgast konfiguriert werden. Dies kann im Falle von Upgrades, einer Umstrukturierung oder nach einer Notfallwiederherstellung hilfreich sein.
  • Viele kleinere Neuerungen in Proxmox VE 7.2 erlauben es insgesamt, das System noch komfortabler zu verwalten. So kann im laufenden System mittels ‘proxmox-boot-tool kernel pin’ eine bestimmte Kernel-Version ausgewählt werden, um dauerhaft mit dieser zu booten. Die Auswahl kann unbegrenzt oder lediglich für den kommenden Boot-Vorgang gesetzt werden. Der Boot-Vorgang muss somit nicht mehr beobachtet werden, um die gewünschte Version auf dem Bildschirm des Bootloaders auszuwählen.

Weitere Neuerungen

  • Im Installations-ISO-Abbild können die ZFS-Installationen so konfiguriert werden, dass sie verschiedene Kompressionsalgorithmen (z.B. zstd, gzip, etc.) verwenden. Auch das Paket memtest86+, ein Tool zur Erkennung von Speicherfehlern, wurde auf die vollständig überarbeitete Version 6.0b aktualisiert, welche auch UEFI Systeme unterstützt.
  • Für virtuelle Maschinen (KVM/QEMU) wurden ebenfalls viele Verbesserungen hinzugefügt; hervorzuheben ist die Unterstützung für den beschleunigten Virtio-GL (VirGL)-Display-Treiber. Für VirtIO und VirGL ist SPICE standardmäßig aktiviert. In modernen Linux-Betriebssystemen kann die Umstellung der Grafikkarte auf VirGL die Frame-Rate (FPS, Frames per Second) deutlich erhöhen. Für Proxmox-Container (LXC) wurden viele Vorlagen aufgefrischt oder neu bereitgestellt, wie z. B. die NixOS-Container-Vorlage.
  • Die Proxmox VE Android-App bringt ein neues dunkles Design und aktiviert es, sofern die Systemeinstellungen für die Verwendung dunkler Designs konfiguriert sind. Die Mobile-App bietet auch eine Inline-Konsole, indem sie noVNC für VMs, xterm.js für Container und die Proxmox VE Node Shell in der GUI weiterleitet.
  • ifupdown: Um einen Netzwerkausfall während des Übergangs von ifupdown zu ifupdown2 zu verhindern, wurde das ifupdown-Paket dahingehend modifiziert, dass es bei seiner Entfernung das Netzwerk nicht unterbricht.

Verfügbarkeit

Proxmox Virtual Environment ist Open Source-Software und unter der Softwarelizenz GNU Affero GPL, v3 lizenziert. Das verfügbare ISO-Image enthält den kompletten Funktionsumfang und kann auf Bare-Metal installiert werden. Alternativ kann es auch auf einer bestehenden Debian-Installation aufgesetzt werden. Proxmox Virtual Environment 7.2 steht ab sofort zum Download bereit.
Für Unternehmen bietet Proxmox Server Solutions GmbH zusätzlich Enterprise-Support an, erhältlich als Subskriptions-Abo ab EUR 95 pro Jahr und CPU.

Forum Ankündigung (in Englisch)
https://forum.proxmox.com/threads/proxmox-ve-7-2-released.108970

Video
What's new in Proxmox VE 7.2

Fakten
Proxmox VE ist ein Open Source-Projekt, das auf weltweit mehr als 600.000 Hosts installiert ist. Die web-basierte Verwaltungsoberfläche ist in über 26 Sprachen übersetzt. Im Community-Forum findet, zwischen den 88,000 aktiven Mitgliedern, ein reger Austausch mit gegenseitiger Hilfestellung statt. Mit Proxmox VE als Alternative zu proprietären Virtualisierungslösungen können Unternehmen ihre IT-Infrastruktur rasch und einfach zentralisieren und modernisieren und ein kostengünstiges Software-definiertes Rechenzentrum auf Basis der neuesten Open Source-Technologien betreiben. Weltweit hat Proxmox über zehntausende Kunden.

Über Proxmox Virtual Environment
Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE) ist die führende Open Source-Plattform für All-inclusive-Enterprise-Virtualisierung. Mit der zentralen Weboberfläche lassen sich virtuelle Maschinen und Container einfach betreiben, sowie Software-defined Storage und Networking, Hochverfügbarkeits-Cluster und unzählige, integrierte Out-of-the-box-Tools wie Backup/Restore, Live Migration, Replikation und die Firewall übersichtlich verwalten. Unternehmen setzen die umfangreiche, gleichzeitig intuitiv per GUI zu bedienende „All-in-one“-Lösung Proxmox VE ein, um den heutigen Erfordernissen moderner Rechenzentrumsarchitektur – weniger Komplexität, mehr Elastizität – gerecht zu werden und um dank der flexiblen, modularen und quelloffenen Proxmox VE-Architektur anpassungsfähig für zukünftiges Wachstum zu bleiben.

Über Proxmox Server Solutions
Proxmox entwickelt Open Source-Software, die trotz riesigem Funktionsumfang einfach zu bedienen ist. Unternehmen weltweit setzen die stabilen, sicheren, skalierbaren und offenen Proxmox-Lösungen ein, um effiziente, agile und übersichtliche IT-Infrastrukturen zu betreiben, die Gesamtkosten zu senken und Vendor Lock-in zu vermeiden. Proxmox bietet seinen Kunden zudem kommerzielle Support-Optionen und Trainings zur Sicherung der Geschäftskontinuität an. Proxmox Server Solutions GmbH wurde 2005 gegründet und hat ihren Sitz in Wien, Österreich.

Kontakt: Daniela Häsler, Proxmox Server Solutions GmbH